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Imkerei

Kleine Bienenkunde

Die Honigbiene ist ein soziales Insekt: Alleine kann Sie nicht überleben. Ein Bienenvolk besteht aus bis zu 50000 Bienen. Die meisten hiervon sind Arbeiterinnen - unfruchtbare weibliche Bienen. Die Arbeiterinnen haben - abhängig von ihrem Alter - verschiedene Aufgaben: Sie füttern die kleinen Bienenmaden oder bauen neue Zellen aus Bienenwachs, das sie ausschwitzen. Sie müssen beim Stockeingang ("Flugloch") aufpassen, dass keine fremden Bienen eindringen und - wenn sie 3 Wochen alt sind - dürfen sie endlich ausfliegen, um Nektar und Pollen (Blütenstaub) zu sammeln. Damit leisten die Honigbienen nebenbei einen wertvollen Beitrag zur Bestäubung der Pflanzen.
Es gibt nur eine Königin im Volk. Obwohl sie Königin genannt wird, hat sie nur eine Aufgabe: Eier zu legen! Das kann sie aber ganz gut - bis zu 2000 Eier pro Tag! In "normalen" 6 - eckigen Zellen werden befruchtete Eier gelegt. Aus den hieraus entstehenden Bienen werden Arbeiterinnen. Einige Zellen werden von den Bienen etwas größer gebaut. In diese Zellen legt die Königin unbefruchtete Eier. Aus den unbefruchteten Eiern schlüpfen Larven, die zu Drohnen werden. Drohnen sind männliche Bienen. Recht faule Bewohner, die nur dazu da sind, um eine junge Königin im Fluge zu befruchten. Bis zu 20 Drohnen paaren sich mit einer Königin. Danach hat sie Sperma genug, um alle Eier ihres Lebens zu befruchten. Für die Drohnen ist die Paarung ein zweifelhaftes Vergnügen: Sie sterben gleich danach!
Die Bienen leben recht kurz: Im Sommer etwa 6 Wochen. Die Winterbienen leben jedoch 4 bis 6 Monate. Wenn die Königin älter als 3 Jahre ist, wird sie weniger Eier legen. Die Arbeiterinnen werden dann mit ihr unzufrieden, und fangen an, eine kleine Larve besonders gut zu füttern. Daraus wird dann eine neue Königin. Die explosive Entwicklung der Bienenmenge im Frühjahr kann dazu führen, dass die Bienen schwärmen! Ein Schwarm enthält meistens die alte Königin und die Hälfte der Stockbienen. Im Stock ist dann eine junge Königin vorhanden. Dies ist die natürliche, vom Imker aber nicht immer erwünschte Vermehrung.

Von der Blüte ins Glas

Trachtbienen sammeln den Nektar der Blüten. Im Bienenstock übernehmen die Stockbienen das Sammelgut, bearbeiten und konzentrieren es, und befüllen damit die Honigwaben. Wenn der noch unreife Honig einen so geringen Wassergehalt hat, dass er langzeithaltbar wird, versiegeln die Bienen die Honigzellen mit einem Wachsdeckel.
Jetzt kann der Imker die vollen Honigwaben von dieser Wachsschicht befreien - "entdeckeln" - und die Waben schleudern. Der Honig wird nun 3-mal gesiebt: Grob, fein und zuletzt durch ein ganz feines Nylonsieb!
Anschließend wird der Honig mehrmals täglich gerührt, bis der Honig zu kristallisieren beginnt. Danach wird der Honig in Gläser gefüllt. Ohne Umrühren würde der Honig sehr hart und grob-kristallin werden.
Der Honig wird fest auf Grund des natürlichen Zuckergehaltes. Insbesondere enthält er Trauben- und Fruchtzucker. Da die Zucker - Zusammensetzung im Blüten-Nektar von der Trachtquelle abhängt, können Honige verschiedener Herkunft auch unterschiedliche Konsistenz haben. Ist der Honig durch kühle Lagerung zu fest geworden, wird er durch vorsichtiges Erwärmen (max. 40 Grad) wieder weich. Willst Du mehr über Honig wissen, dann frage den Experten - den Imker!

Text von Ole Andresen. Abdruck, auch Auszugsweise, mit Quellenangabe genehmigt.